Der Garten „Annalinde“ versteckt sich in einem Wohngebiet im Leipziger Westen und betreibt eine soziale-urbane Landwirtschaft. Als Zwischennutzung eines verlassenen Grundstücks der Stadt Leipzig schlägt das Gartenprojekt ein nachhaltigeres urbanes Leben als Alternative zur Konsumgesellschaft vor. Die fünf Initiatoren möchten eine gemeinnützige urbane Lebensvision entwickeln.
Nach der Bereinigung von Müllbergen wurden mobilen Hochbeete aus recycelten Bäckerkisten oder Paletten boxen angelegt. Dabei wird auf chemische Düngemittel verzichtet und sortenechtes Saatgut verwendet. Man kann mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Familien zusammen lernen, wie man lokal Lebensmittel herstellt und einen Ort von urbanem Lebensgefühl schafft.
Über die Sommermonate öffnet der Garten an drei Tagen in der Woche. Man kann im Garten arbeiten und einen Kaffee&Kuchen vor Ort genießen. Zu Beginn war der Zuspruch durch die Nachbarn noch zögerlich, aber mit der Zeit kommen mehr und mehr Besucher. Der Garten bildet ein wichtiges Freiraumangebot in der Stadt. Die Arbeiten reichen vom Säen, Pflanzen und Ernten über das Verarbeiten und Konservieren des Gemüses, bis hin zur Auseinandersetzung mit partizipativer und ökologischer Stadtentwicklung.
Durch den Austausch und das gemeinsame Arbeiten lernt man von den Erfahrungen und dem Wissen anderer, eignet sich alte Kulturtechniken wieder an, erfährt vieles über Biodiversität, Stadtökologie, nachhaltigen Konsum und zukunftsfähige Formen urbanen Lebens.
(Noriko Minkus)
Zschocherstr.12, 04229 Leipzig