Am 29/30.10.11 fand im „Das japanische Haus“ eine Filmvorführung zum Thema Atomkraft in Japan statt. Wir befassten uns mit den filmischen Werken der Kamanaka Hitomi. An zwei Tagen betrachteten wir kritisch ihre drei Filme, die hier noch einmal in einer kurzen Zusammenfassung kurz vorgestellt werden sollen.
Samstag , 29.10.11
An diesem Tag sahen wir die neueste Dokumentation von Frau Kamanaka: „Ashes to honey – searching for a sustainable future“.
Zunächst wurde jedoch Frau Kamanakas Vita in Kürze vorgestellt.
Film:
In diesem Werk wird der Kampf der Menschen von Iwaishima gegen den Bau eines geplanten Atomkraftwerks in der Nähe ihrer Heimat geschildert. Gleichzeitig berichtet es von alternativen Energiegewinnungsmethoden aus Schweden, wo sich die Menschen bereits in den 80er Jahren in einer Volksabstimmung gegen Atomkraft entschieden und auf den Weg in eine nachhaltigere Gesellschaft machten. Dieser Film ist ein Ausdruck der Hoffnung der Atomkraft als Energiequelle entsagen zu können und u.a. ein Zeugnis einer Antiatomkraftbewegungen in Japan vor der Dreifachkatastrophe.
Trotz anderer Events an diesem Abend in Leipzig fanden sich doch einige Interessierte im JH ein, die sich mit diesem ernsten Thema auseinandersetzen wollten.
So wurden auch am Ende des Films Hintergrundfragen zum Thema und zum Film gestellt, die der Moderator Christoph Neubauer beantwortete.
Sonntag (日), 30.10.11
Auch an diesem Tag fanden sich einige Interessierte ein, die beide Filme ansehen wollten.
Film:
In diesem Film setzt sich Kamanaka mit der sich auf der Welt verbreitenden Strahlenverseuchung und dem Wesen der Strahlenbelastung mit seinen Auswirkungen auf den menschlichen Körper auseinander. Schauplätze sind der Irak, Japan und die USA.
Die Dichotomie eines „wissenschaftlichen Fortschritts“, der die den Menschen ausmachenden Gene beschädigt und uns zugleich eine Form der Energiegewinnung ermöglicht, wird hier besonders betont.
Film:
Der Film befasst sich mit dem Problem der Wiederaufbereitungsanlage Rokkasho-mura in der Präfektur Aomori. Kamanaka interviewte dafür Befürworter und Gegner der Anlage, wobei sie durch ihre erzählerische Neutralität den Zuschauer dazu auffordert, selbst nach Antworten zu suchen. Deutlich stechen jedoch die Wechselbeziehungen zwischen Atompolitik, Arbeitslosigkeit und wirtschaftlicher Abhängigkeit sichtbar hervor.
Dieser Film kann als Nachfolgewerk ihres ersten Films verstanden werden, in dem sie den Fokus auf die Japaner und ihre Rolle in der weltweiten Atomindustrie legt.
Zuletzt noch einige interessante links, die unbedingt einmal angesehen werden sollten.
Das JH bedankt sich bei allen Besuchern, die ihr Interesse bekundeten. Wir hoffen auch bei den nächsten Filmabenden auf ein großes Interesse und zahlreiche Besucher.
Das Team von „Das japanische Haus“
(Christoph Neubauer)